Freilichtmuseum Römervilla

Das Rankweiler Freilichtmuseum zeigt drei Gebäude des römischen Gutshofs, der vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. besiedelt war.

Auf einem Schuttkegel der Frutz inmitten des Bresner Weitrieds errichteten römische Siedler in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. ein landwirtschaftliches Anwesen, das aus mehreren Gebäuden bestand. Bisher konnten drei Bauwerke archäologisch untersucht werden.

Der römische Gutshof im Bresner Weitried geriet nach seiner Auflassung jahrhundertelang in Vergessenheit. Einzig die mündliche Überlieferung rettete Hinweise zur römischen Vergangenheit des Weitriedes und ließ sie in volkstümliche Erzählungen, die von einem Römerbrunnen und einer Römereiche im Bresner Ried berichten, einfließen. Bereits in den Jahren 1927 und 1937 wurden einzelne Personen, darunter auch der ehemalige Rankweiler Bürgermeister Serafin Reich, auf römische Spuren im Weitried aufmerksam. Dennoch führten erst Planierungsarbeiten im Zuge des Umlegungsverfahrens in Brederis-Weitried im Herbst 1953 zur Wiederentdeckung zweier Gebäude des Gutshofs. 

Römische Therme und alte Fundstücke
Bei der Errichtung des Golfplatzes in unmittelbarer Nähe wurden 2005 die Reste einer römischen Therme freigelegt und noch weitaus ältere Fundstücke, keltische Metall- und Schmuckstücke, entdeckt. Die Grabungen bezeugen die überregionale Bedeutung dieser Ansiedlung, die in direktem Zusammenhang mit der römischen Straßenstation „Clunia“, die in Feldkirch-Altenstadt zu verorten sein dürfte, gesehen werden muss.

Gutshof in der Blütezeit

Das 1996 entdeckte und zwischen 2002 und 2007 erforschte Gebäude im nördlichen Bereich der Anlage fungierte spätestens ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. als Wohnhaus und ist als Hauptgebäude des gesamten Anwesens zu bezeichnen. Auch das weiter südlich gelegene zweite Gebäude, seit Jahrzehnten als „Freilichtmuseum Römervilla“ bekannt, diente zu Wohnzwecken. In seinen Grundzügen ist dieser Bau bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. errichtet worden, die Funktion als Haupthaus übernahm er allerdings wohl erst im 4. Jahrhundert, in einer Zeit, als der Gutshof eine regelrechte Blütezeit erlebte. Vorgefundene Ausrüstungs- und Waffenteile weisen darauf hin, dass staatlich-militärische Aspekte mit ein Grund für diesen prosperierenden Zeitabschnitt waren.

Im näheren Umfeld dieser drei Gebäude werden noch weitere Objekte vermutet, etwa Viehställe oder Speicher für Feldfrüchte. Der Zeitpunkt der Auflassung des Gutshofs ist nicht genau datierbar, doch dürfte er im ausgehenden 5. Jahrhundert n. Chr. anzusetzen sein.

Den Anfahrtsplan für einen Besuch des Freiluftmuseums finden Sie hier


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erstellt von Rebecca Frick veröffentlicht 28.10.2015, zuletzt geändert 04.07.2023